In diesem Beitrag berichte ich einmal über die Gifte von Schlangen und deren Gefahren und Maßnahmen nach einem Biss

 

Was tun nach einem Giftschlangenbiss,hier Kreuzotter

 

-ruhig bleiben,keine Panik,weil dann Ihr Kreislauf noch mehr in Schwung kommt und sich das Gift schneller verteilt,nicht große Strecken laufen,sondern ruhig auf Hilfe warten

 

-wenn möglich Foto des Tieres machen,wichtig bei der Bestimmung,ob Giftschlange oder harmlose Natter

 

-auf keinen Fall abbinden,aussaugen oder an der Bissstelle herummanipulieren

gebissene Gliedmaßen ruhig halten,auf keinen Fall kühlen(Gewebsschädigung)

 

-Ringe,Ketten,Armbänder,Uhren ablegen,um eine Stauchungsgefahr zu verhindern

 

-Giftnotruf Göttingen und Krankenhaus

 

 

-erzählen,das Sie vermutlich von einer Viper gebissen wurden(Kreuzotter),Angabe des wissenschaftlichen Namens ist vor allem im Ausland hilfreich(Vipera berus)

 

 

 

Tierische Gifte

 

Schlangen und Skorpiongifte

 

Bei Schlangengiften unterscheidet man zwei Arten.

 

1.Art ist ein Neurotoxin(das die Nervenzellen angreift und lähmt(Beispiel Kobra,Mamba,Taipan,Krait,Seeschlangen).

 

Die neurotoxisch wirkenden Gifte enthalten vor allem einen Komplex aus einer basischen Phospholipase A2 und einem hemmenden sauren Protein(Eiweiß).Das Crototoxin wird erst an der Membran der motorischen Endplatten einer Synapse aktiv und zerstört diese nach Abspaltung des Cropotin.Durch die Zerstörung der Synapse kommt es zur Lähmung,da keine Neurotransmitter mehr ausgeschüttet werden können.

 

2.Art ist ein Hämotoxin,das die Blutgerinnung hemmt und die weißen Blutkörperchen zerstört(Beispiel Grubenottern,Klapperschlangen,der Aspisviper und der Kreuzotter).Das Hämotoxin ist ein Blut-und Gewebegift,was die Gewebezellen zerstört,die Haut wird schwammig und zerfällt und die Venen und Blutgefäße platzen.

 

Es gibt Schlangenarten,die beide Arten der Gifte besitzen.Unter anderem die Gabunviper aus Afrika und die Buschmeister aus Südamerika.

 

Bei Schlangenbissen stirbt man ohne Behandlung innerhalb von Stunden.

 

Der giftige Speichel eines Komodovaranes nach einem Biss löst den Tod erst nach Tagen aus.

 

Wusstet ihr übrigens,das Wespengift genau so wirksam ist wie das Nervengift von Schlangen?

 

Das tödlichste Tier mit dem stärksten Neurotoxin ist die Kegelschnecke,die innerhalb von Minuten tötet.

 

Die Naja naja(Königskobra) verfügt über so viel Gift,das sie bei einem Biss mehrere Elefanten töten kann.

 

 

 

 

 

 

 

Von den mehr als 2700 Schlangenarten weltweit sind gerade mal ein fünftel der Tiere für uns Menschen gefährlich,weil sie meißt(Ausnahmen die großen Würgeschlangen) ein sehr komplexisses Gift besitzen.

 

Giftschlangen benötigen ihr Gift zur Vorverdauung,deshalb auch die Zersetzung von Gewebe,Nerven und Blut,noch vor dem eigentlichen Fressen.

 

Ein Schlangengift besteht aus vierzig Einzelsubstanzen.Man nennt sie auch biochemische Substanzen.

Zu ihnen zählen unter anderem Alkaloide,Hämolysine,Cytolysine,

Hyaluronidase und Koagulationshemmer.

 

Hand wird dick,Haut strafft sich und man bekommt starke,unangenehme Schmerzen,ein Brennen in der Haut,starke Hitzewallungen.

C.a. nach zwei Stunden verfärbt sich die Hautfarbe,erste Anzeichen der Zersetzung der Haut.Hier sollte schnell gehandelt werden,ansonsten Gewebszerstörung.

Das Schlangengift von Vipern und Giftnattern wird in drei Hauptgruppen unterteilt:

 

1.)Nervengifte

 

2.)Gewebegifte

 

3.)Blutgifte

 

Die Nervengifte legen Atmung,Herz und

Muskulatur lahm.

 

Das Gewebegift zerstört Gewebezellen,das heißt,das unter anderem Gliedmaßen absterben können.

Die Blutgifte zerstören die Blutgefäße,so das ein inneres Verbluten möglich ist.

 

Proteine,Schlangengifte

 

Wenn Proteine toxisch werden

 

Schlangengifte bestehen zu einem großen Teil aus Proteine.

Schlangen verwenden gleich einen ganzen Cocktail verschiedenster Enzyme und Nervengifte,die sich,je nach Art unterscheidet.

 

Inhaltsstoffe von Schlangengiften

 

Enzymengehörende Gruppe verschiedene Phospholipasen.

Beim Menschen produzieren Phospholipasen Vorstufen von Botenstoffen,die Schmerz und Entzündung vermitteln.

Verschiedene Verdauungsenzyme,die Blutgefäße und Bindegewebe lockern und auflösen.Zusammen mit Bestandteilen,die die Blutgerinnung hemmen,kann dies zu inneren Blutungen führen.

Verschiedene Nervengifte kommen zusätzlich noch bei einigen Schlangenarten zum Einsatz.Hierbei wird der Gifteinsatz noch verstärkt.

 

Als Beispiel zur Giftmenge enthält die Kreuzotter eine Menge von 18mg.

 

 

Giftzusammensetzung von Grubenottern und Vipern

Argininester-Hydrolase,Endopeptidasen,Factor X Aktivator und Thrombin-artige Protease

(Ancrod),die Fibrinogen und Thrombin spaltet und damit einen Einfluss auf die Blutgerinnung hat,nachgwiesen.

Weiterhin sind für diese Giftschlangen Myotoxine(5-10 KDa) charakteristisch.

 

Biochemisch gesehen besteht die Trockenmasse von Schlangengiften zu über 90% aus Proteinen und Polypeptiden,darunter größere Enzyme mit Massen zwischen 13 und 150KDa,die in biologische Funktionen der Bissopfer eingreifen und sie blockieren,und meist sehr kleine (C5KDa),durch Disufibrücken stabilisierte toxische Peptide.

 

 

 

Schlangengifte,Wirkung,Schäden

 

Gruppe 1,Vipern(Viperidae)

 

Puffotter(Bitis arietans)

Körperextrimität/Gliedmaßen schwellen sehr schnell an(in den nächsten Tagen schwellen die Gliedmaßen um das Dreifache an).

Mit der Anschwellung entstehen große blutgefüllte Blasen(Gewebezersetzung beginnt).

Blutige Schwellungen gehören ebenso zum Bissbild einer Puffotter wie auch das weitere Platzen von Blutgefäßen.

Das Gift der Puffotter enthält kein Neurotoxin,aber dafür Blut-und Gewebegift,das Adern zum Platzen und Gewebe zum Auflösen bringt.Oft müssen Gliedmaßen amputiert werden,weil das Gewebe teils bis auf die Knochen zerstört ist und die Gliedmaßen durch zerstörte Adern nicht mehr mit Blut versorgt werden können.

 

 

Freilandforschung an Kreuzottern

 

Schlangen beschäftigen mich schon einige Jahre in meinem Leben,auch die nicht so ungefährlichen Giftschlangen haben schon früh das Interesse bei mir geweckt.

 

Wir haben in Deutschland zwei Giftschlangenarten,einmal die Aspisviper und einmal die Kreuzotter.Von der Kreuzotter lebt hier in Deutschland noch eine schwarze Art im Spessart und Schwarzwald.Diese Art wird unter Forschern ,,Höllenotter,, genannt.Sie gilt als äußert angriffslustig und ist stehts gereizt.Bei ihr gilt allergrößte Vorsicht,da sie selten einen Biss ohne Gift versetzt und auch öfters,kurz nach einander zubeißen kann.

Allergrößte Vorsicht gilt auch bei der Aspisviper,eine Viper,die größere Mengen Gift in ihren Drüsen hortet und nicht unbedingt bei Gefahr flieht.Der Biss der Aspisviper tut höllisch weh,man bekommt Kreislaufprobleme,man hat mit dem Sitzen Schwierigkeiten und man hat das Gefühl,man muss sterben.Größte Vorsicht.Diese Schlange lebt in Deutschland nur noch in einem kleinen Gebiet im Schwarzwald,sonst ist sie hier verschwunden.

Zum eigentlichen Thema,unserer heimischen Kreuzotter.

Schon in frühen Jahren meines Lebens konnte ich Kreuzottern am Ems-Vechte-Kanal beobachten.Ihr Lebensraum schrumpft extrem,so das es nur noch vereinzelte Tiere hier und da am Kanal gibt,obwohl Nahrung ausreichend vorhanden ist.Ein festes Gebiet,das seit den 80er Jahren bekannt ist,ist immer noch vorhanden.

 

 

 

 

 

 

 

Hier steht wohl eine Paarung bevor.Adultes Kreuzotterpaar,Sommer 2020 Schepsdorf/Herzford

Weibliche Kreuzotter am Verkehrsübungsplatz an nordhorn-Range,Sommer 2020.

 

 

 

Kreuzotter,weibl. wietmarscher/georgsdorfer Moor 2015

 

 

Schwarze Form der Kreuzotter,die in Fachkreisen auch Höllenotter genannt wird.Sie gilt als äußerst angriffslustig und sehr aggressiv.

Diese schwarze Art kommt nur im Schwarzwald,und nur noch sehr vereinzelt vor.

 

 

FORDERUNG EINES GENERELLEN HALTUNGSVERBOTES VON GIFTSCHLANGEN

 

 

Liebe Leserrinnen und Leser;

Es macht mir seit einiger Zeit Gedanken,wie mit Giftschlangen,nicht nur im Internet geworben wird.Auf Reptilienmessen und Börsen werden teilweise hochgradig gefährliche Schlangen angeboten.

 

Wenn man bedenkt,Gabunviper,grüne und schwarze Mamba,Bambusottern,Klapperschlangen aller Arten sind frei verkäuflich,teils sogar sehr günstig zu erwerben,da gehen bei mir die Alarmglocken an.

Zumal die Tiere an Haltern übergehen,die sich überhaupt nicht mit diesen Tieren auskennen.Selbst ich,erfahrener Schlangenpfleger würde nie eine Giftschlange mir zulegen,das Risiko,gebissen zu werden,ist einfach zu groß.

Diese Tiere gehören wirklich nur in zoologische Gärten.

Die komplexen Gifte vereinzelter Giftschlangen wirken sich auf den menschlichen Körper teilweise extrem aus.Bedenke man einmal,die Gabunviper mit einer ausgewachsenen Länge von zwei Metern,mit Giftzähnen bis fünf Centimetern(längsten im Giftschlangenreich) wird privat von unerfahren Personen gehalten.Selbst erfahrenen Personen darf so ein Tier nicht vermittelt werden.

Zumal die meißten Giftschlangen noch aus Wildbeständen stammen(man versucht,nachzuzüchten) rate ich aus Tierschutzsicht von diesen teils noch so schönen Wirbeltieren ab.Auch wenn viele Giftschlangen in Terrarien ruhig sind,stellen Sie sich einmal vor,die büchsen aus.

Auch bei einem erfahrenen Pfleger ein äußerst ernstes Problem.Schlangen sind flink und gelenkig,sie können sich fast überall verstecken.

Dieser potenziellen Gefahr sollte sich wirklich keiner aussetzen,und es ist auch nur Stress für das Tier,nur weil man vielleicht vor Freunden sagen kann,juhuu,ich habe eine Giftschlange zu Hause.

Ich finde das ziemlich uncool und dumm,spätestens wenn die Schlange gebissen hat,erledigt man sich ihrer.

Und wie ich schon andeutete,tierrechtlich steht es im keinen Verhältnis,eine Giftschlange zu ,,pflegen,,.

Beitrag von Torsten Bober 09.10.2012

 

 

Anatomie der Kreuzotter

Vipera berus

Anatomie einer Schlange und dessen Organe

Zahnstellung von Giftnattern(fest stehender Zahn im Vorderbereich)

Von den Giftnattern gibt es noch die Trugnattern,die ihren Giftzahn in mitten des Oberkiefers besitzen.Die Boomslang oder der Baumschnüffler sind nur zwei Arten von 20-30 Trugnatternarten.Trugnattern machen Jagd auf Vögel oder andere baumlebende Tiere,die auf ihren Speiseplan gehören.

Zahnstellung von Vipern(Klappmessermechanismus im vorderen Bereich)

 

 

Gut zu sehen das Vorschnellen der Giftzähne einer Viper.

 

 

Beispiel der Widererkennung von Aspisvipern.Jedes Exemplar der Aspisviper oder Kreuzotter hat eine andere Zeichnung,Widererkennungsfaktor wie unser Fingerabdruck.

Biss in den Becher

 

Was bedeutet das Melken von Schlangen?

 

 

In dem folgenden Kapitel befassen wir uns mit dem Melken von Giftschlangen.

 

Um ein Antiserum gegen Schlangenbisse herzustellen,müssen gewisse Schlangen gemolken werden.Nicht Melken,wie wir uns das vorstellen,sondern man lässt die Giftschlangen in einen mit pergamentüberzogenen Becher beißen,bis das Gift in den Becher fließt.Dabei wird die Schlange nicht verletzt,es ist eine sehr schonende Art der Behandlung für das Tier,da dem Tier kaum Stress zu gefügt wird und das Tier nur einen kleinen Teil seines Giftes abgibt.

 

Aufbau von Schlangengift,hier Vipera berus

 

 

 

 

 

 

 

 

Analyse und Aufbau von Eiweißen

Analyse und Inhaltsstoffe Sekret des Feuersalamanders im Vergleich zu Giftschlangen

Schädel mit Giftzähnen der Gabunviper.Sie verfügt über 5cm lange Giftzähne,die längsten im Giftschlangenreich,mit denen sie mühelos in und durch Lederschuhen beißen könnte.

Zum Vergleich,eine Natrix natrix(Ringelnatter),eine Würgeschlange,also ungiftig,trotzdem sollte man sich vor ihr in acht nehmen.Wenn ihr wochen lang stinken wollt,müsst ihr nur eine Ringelnatter anfassen.Sie lehrt ihre Sekretdrüsen im Analbereich,und spritzt quasi mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Feind.Dieses Verhalten dient somit der Feindabwehr,anschließend stellt sich das Tier tod.